Zähne sind Lebensqualität – "Feste Zähne an einem Tag" wird 25
Vielen Patienten ist mittlerweile der Begriff "all-on-4®" Implantat-Behandlung aus Medien oder persönlichen Berichten bekannt. Sie fragen daher direkt danach oder suchen aktiv nach Zentren, die diese Methodik regelmäßig anwenden:
> Was bedeutet all-on-4?
> Ist die all-on-4 Methode sicher?
> Kann die Methode empfohlen werden?
Diese Fragen werden uns jeden Tag gestellt. Daher wollen wir hier über die "all-on-4®" Methode informieren und die wichtigsten Fragen beantworten.
Dieser Artikel erschien in der Novemberausgabe 2022 des Gesundheitskompasses.

Unsere Zähne, unser Wohlbefinden
Wenn die „Dritten“ drücken und schmerzen und den Alltag erschweren, geht viel Lebensqualität verloren. Moderne Implantationsmethoden bieten Alternativen zu herkömmlichem Zahnersatz. Zeit- und kostensparend – an nur einem Tag! Unsere Zähne sind nicht nur wichtiges Werkzeug. Attraktivität, Selbstbewusstsein, Lebensfreude – Zahngesundheit spiegelt sich in unserer Ausstrahlung und stärkt das Wohlbefinden. Doch besonders mit zunehmendem Alter kommt es vermehrt zu Zahnlockerungen und -erkrankungen. Sind die Zähne stark geschädigt und können nicht repariert werden, ist man auf Zahnersatz angewiesen. Bei vollständigem Zahnverlust werden Patienten im Regelfall mit herausnehmbaren Vollprothesen versorgt.
Leider oft mit den typischen Folgen: Sprechen, essen, lachen – vieles fällt schwer oder wird gar unmöglich. Den Betroffenen geht sehr viel Lebensqualität verloren. Wir wissen heute, was es bedeutet, wenn Menschen auf Zahnersatz angewiesen sind, der sie im Alltag stark beeinträchtigt: Die Lebensqualität der Patienten wird signifikant von der Art ihres Zahnersatzes beeinflusst.


Minimal invasive Methode – starker Halt
Immer mehr Patienten entscheiden sich daher für Zahnimplantate. Ein aktuell sehr stark nachgefragtes Verfahren der Implantologie, das wir schon seit vielen Jahren erfolgreich anwenden, ist dabei in vielerlei Hinsicht vorteilhaft: Die sogenannte "all-on-4®" -Behandlung, geschützte Markenbezeichnung der Implantat-Firma Nobel-Biocare®, ist viel weniger zeitaufwendig als die herkömmlichen Implantationsmethoden, für die häufig ein langwieriger Knochenaufbau eingeplant werden muss. Die "4" steht für die Anzahl der mindestens pro Kiefer benötigten Implantate, auf denen der Zahnersatz für den gesamten Kiefer verankert wird. Ihre spezielle Positionierung gibt diesen sofort festen Halt: Dabei werden die hinteren Implantate schräg gesetzt und der vorhandene Knochen unterhalb der Nase im Oberkiefer und im Bereich des Kinns im Unterkiefer optimal ausgenutzt. Daher kann auf eine Knochenaufbau-Operation im Bereich der Kieferhöhle oder über dem Unterkiefernerv verzichtet werden.
Die wissenschaftliche Forschung konnte zeigen, dass die schräg gesetzten Implantate die gleiche Prognose wie gerade gesetzte Implantate aufweisen. Abhängig von der individuellen Knochenqualität und Knochenmenge wird das "all-on-4®" Konzept mit 4 oder 5 oder 6 Implantaten ausgeführt. Der Eingriff erfolgt ambulant und der Patient kann in vielen Fällen seine neuen Zähne schon am selben Abend wieder belasten. Hochwertige Materialien sorgen für Langlebigkeit und zuverlässigen Tragekomfort. Zugleich ist der Implantationsvorgang – auch dank präziser Vorbereitung mit modernster 3D-Computertechnik – schmerz- und risikoarm. Durch das effiziente und materialsparende Prinzip ist der Zahnersatz preisgünstiger als klassische Implantate. Als minimal-invasives Verfahren ist das "all-on-4®" Behandlungskonzept somit eine lohnende Alternative.
Nicht zuletzt überzeugen die Resultate auch ästhetisch: Wir erzielen Ergebnisse, die dem natürlichen Aussehen von schön gewachsenen, gesunden Zähnen in nichts nachstehen. Wenn dann die Patienten wieder unbeschwert ihr Leben genießen, keine Schmerzen mehr haben – das motiviert uns, weiter über diese wissenschaftlich gut dokumentierte Implantationsmethode zu informieren.

25 Jahre all-on-4® – die sichere Methode
Vielen Patienten erscheint es, als ob die "all-on-4®" Methode eine ganz neue Methode darstelle und sind daher skeptisch, ob diese Zahnversorgung auch langfristig hält. Dazu muss man anmerken, dass die "all-on-4®" Methode vor 25 Jahren in Portugal durch Prof. Dr. Paulo Malo entwickelt wurde und seitdem international sehr erfolgreich angewendet wird. Manchmal benötigen gute Dinge Zeit, bis sie in der breiten Öffentlichkeit bekannt werden. Dies trifft auch auf die "all-on-4®" Methodik zu. Diese Behandlungstechnik hat mittlerweile Eingang gefunden in die allgemein anerkannten Therapieleitlinien für den unbezahnten Kiefer. Das "all-on-4®" Konzept kann auch zeitgleich zur Zahnentfernung angewendet werden. Dies bedeutet, der Patient kommt zur OP mit eigenen Zähnen und geht nachher mit festen Zähnen wieder nach Hause. Das Monate-lange Tragen einer Totalprothese kann damit vermieden werden. Ein ganz entscheidender Vorteil für die betroffenen Patienten!
Voraussetzung für den sofortigen Einsatz der festen Zähne ist, dass die Implantate genügend fest in den Kieferknochen eingebracht werden können. Dies ist von der Härte des Knochens abhängig. Ist der Knochen zu weich, muss eine Einheilzeit von 8 Wochen abgewartet werden, bevor die festen Zähne eingesetzt werden können. Dies ist jedoch nur in ganz wenigen Fällen notwendig. In dieser kurzen Zwischenzeit kann eine Totalprothese getragen werden. Die Einheilung der Implantate in den Knochen dauert prinzipiell ca. 8 Wochen. Um die Überbelastung der einheilenden Implantate unter Sofortbelastung zu vermeiden, wird in dieser Zeit nur weiche Kost empfohlen.
Die Behandlung des Oberkiefers mit dem "all-on-4®" ist komplexer und damit schwieriger als im Unterkiefer, weswegen diese einem routinierten Chirurgen und Prothetiker vorbehalten, bleiben sollte. Insgesamt zeigt das "all-on-4®" Konzept einen vorhersagbaren Erfolg.


Wichtigste Fragen und Informationen zu All-on-4®
Aufgrund der großen Nachfrage haben wir bis ins Jahr 2019 regelmäßig Patienten-Informationsabende zum Thema „all-on-4®“ angeboten. Diese mussten über die Corona-Pandemie ausgesetzt werden. Ab dem Jahr 2023 planen wir wieder Informationsabende zum „all-on-4®“ Implantat-Konzept anzubieten. Wir werden hierzu rechtzeitig in den Printmedien und auf unserer Homepage informieren.
Implantate können im Prinzip ein Leben lang halten. Grundvoraussetzung dafür ist eine gute Mundhygiene mit regelmäßigen Nachkontrollen beim Zahnarzt. Dabei ist es sehr zu empfehlen, im halbjährlichen Rhythmus den Implantat-Zahnersatz professionell reinigen zu lassen. Es gibt jedoch auch individuelle Risikofaktoren, die den Implantat-Erfolg beeinflussen können. Hierzu berät Sie Ihr Spezialist für Implantologie im persönlichen Gespräch.
Beim „all-on-4®“ Konzept sind die Zähne direkt nach der OP als Langzeit-Provisorium aus einem hochwertigen Kunststoff gestaltet (1. fester Zahnersatz: provisorisch); nach ca. 1 Jahr wird der definitive Zahnersatz mit Gerüstverstärkung anfertigt (2. fester Zahnersatz: definitiv): Die Zähne, die nach der OP eingesetzt werden, schienen die Implantate untereinander und sind damit Grundvoraussetzung dafür, dass die Implantate, während sie noch einheilen, bereits belastet werden können. Dieser Sofortzahnersatz kann nur aus Kunststoff hergestellt werden. Kunststoff weist jedoch langfristig nicht genügend Bruchstabilität für die mechanischen Belastungen beim Kauen auf. Der endgültige Zahnersatz mit Verstärkungsgerüst aus Metall oder Hochleistungskeramik kann nach der Einheilzeit angefertigt werden: Frühestens nach 2 Monaten und spätestens nach 2 Jahren werden die definitiven Zähne eingesetzt. Die meisten Patienten entscheiden sich ca. 12 Monate nach der OP für die definitive Versorgung.
Die durchschnittliche Erfolgsrate der Implantatbehandlung wird mit 95-100% nach 5 Jahren und 90-95% nach 10 Jahren angegeben. Dies sind optimale Werte im Kontext der sonstigen zahnärztlichen Therapie-Prognosen.
Die Implantat-Behandlung ist in der Regel mit privaten Kosten verbunden. Als Faustformel kann man pro Kiefer mit ca. 10.000 EUR für die chirurgische Behandlung mit prothetischer Erstversorgung (1. Zahnersatz) rechnen. Für den definitiven Zahnersatz (2. Zahnersatz) nach 1 Jahr muss man pro Kiefer zwischen 5.000 und 10.000 EUR in Abhängigkeit von gewählten Zahnersatzmaterial einplanen: die beste Option stellt die Versorgung mit Vollkeramik (Zirkondioxyd) dar, die die beste Ästhetik, die beste Stabilität und optimierte Zahnfleisch-Gesundheit gewährleistet.